Die Politiker der Großen Koalition haben wieder einmal bewiesen, dass sie keine Eier in der Hose haben. Eigentlich sollte die schmerzhafte Behandlung ab 2019 verboten werden. Doch alternative Methoden seien noch nicht „gangbar“. Tierschützer kritisieren den Entschluss zu Recht.
Monat: November 2018
Organspender dringend gesucht!
Weniger als zehn Organspender auf eine Million Menschen: der Bundestag debattiert, wie sich das ändern ließe. Was würde es bedeuten, wenn jeder automatisch Spender wäre?
Textilrecycling: Zum Putzlappen reicht es immer
Wir kaufen, kaufen und kaufen – und das gerne noch billiger als billig. Sale lautet das Zauberwort, früher Schlussverkauf. Zuletzt hat der Black Friday mit seinen Supersonderangeboten wieder die Kleiderschränke gefüllt.
Doch die Trends von heute sind der Müll von morgen. Und zwar bergeweise: 1,35 Millionen Tonnen abgetragener Kleidung fallen jährlich allein aus privaten Haushalten in Deutschland an. Jedes fünfte Kleidungsstück wird so gut wie nie getragen, wie eine repräsentative Onlineumfrage der Umweltschutzorganisation Greenpeace ergeben hat.
Neues Shirt aus alter Hose? Eine gute Idee, da es jährlich mehr als eine Million Tonnen Altkleider gibt. Doch Fasern hochwertig zu recyceln ist schwierig bis unmöglich.
BMI-Plakate: Petition fordert Beseitigung und den Rücktritt von Seehofer
Das Bundesministerium des Innern wirbt bundesweit unter geflüchteten Menschen für eine freiwillige Rückkehr in ihre Heimat. Dagegen regt sich Protest. „Das BMI wirbt in bester Schnäppchen-Manier für eine ungewisse Zukunft, suggeriert ein Unerwünschtsein von Menschen mit Migrationshintergrund und bestärkt so rechte Denkmuster“.
Der Ärger über die Kampagne hatte sich in den vergangenen Tagen bereits im öffentlichen Stadtbild gezeigt. So wurden in Berlin Plakate mit Farbbeuteln beworfen, andere mit dem Schriftzug „Refugees Welcome“ überschrieben.
Rund 2.400 Plakate wurden bundesweit unter anderem in U-Bahn-Höfen aufgehängt. Es gibt sie in verschiedenen Sprachen, zum Beispiel Arabisch und Russisch, aber auch Paschtu und Farsi. Die zentrale Info: Wer bis zum 31. Dezember in sein Heimatland zurückkehrt, hat die Chance auf eine Übernahme der Wohnkosten von bis zu zwölf Monaten.
Zu lesen auf ze.tt…
Notarzt über blockierte Rettungsgassen: Was der Zeitverlust für Unfallopfer bedeutet
Im Sommer hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) an alle Kreis – und Landesverbände einen Fragebogen geschickt. Die Zentrale wollte wissen, wie groß das Problem mit den blockierten Rettungsgassen ist. 96 Rettungsteams aus ganz Deutschland haben geantwortet. Das Ergebnis ist beunruhigend: Mehr als 80 Prozent der Einsätze werden durch blockierte Rettungsgassen verzögert. Vom Stauende bis zum Einsatzort haben die Helfer deswegen im Schnitt fünf Minuten länger gebraucht.
Ein Notarzt erklärt, was das im Alltag für Folgen hat auf SPIEGEL ONLINE…
Ein Treibstoff namens Zuversicht
Auf düstere Nachrichten reagieren viele mit Angst, Wut oder Zynismus. Stephen Hawkings Geschichte zeigt, wie man selbst in scheinbar ausweglosen Situationen den Lebensmut bewahrt.
Weniger Raum für die Blechlawine
Deutsche Städte haben nicht nur mit dem Diesel zu kämpfen. Sie haben ein Platzproblem. Der Blechlawine sollte weniger Platz gegeben werden.
Ein Kommentar von Fabian Löhe im Tagesspiegel…
Isoliert wie kein anderes Volk
Ein Amerikaner wollte Kontakt mit einem abgeschiedene lebenden Naturvolk auf North Sentinel Island aufnehmen – und kehrte nicht mehr lebend zurück. Was ist das für eine Gemeinschaft?
Gärten des Grauens
Gärten sind vielerorts zu wertvollen Rückzugsräumen für Tiere und Pflanzen geworden, die in der intensiv genutzten Agrarlandschaft kein Auskommen mehr finden. Naturschützer warnen allerdings vor einem Trend, der diesen Erfolg zunichtemachen könnte: Sie sehen die Artenvielfalt durch Mähroboter und andere intensive Formen der Gartenpflege in Gefahr.
Roboter fürs Rasenmähen und andere motorisierte Gartengeräte wie Laubbläser werden immer beliebter. Und auch Schneckenkorn und andere Pestizide kommen in Privatgärten nach wie vor zum Einsatz. Das alles aber kann unerwünschte Folgen für die Artenvielfalt haben, warnen Ökologen und Naturschützer. Sie sehen die Gefahr, dass die Gärten dadurch ihre Funktion als Refugien für Tiere und Pflanzen verlieren könnten.
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat zum Beispiel eigens eine Kampagne ins Leben gerufen, um auf den ökologischen Wert naturnaher Privatgrundstücke hinzuweisen. „Gärten sind wichtige Rückzugsorte für viele Arten, die immer weniger Unterschlupf und Überwinterungsmöglichkeiten in unserer Kulturlandschaft finden“, erklärt NABU-Gartenexpertin Marja Rottleb.
IEEFA-Studie: Traum von der sauberen Kohle ist aus
Der Traum von der sauberen Kohle, deren Energie ohne Freisetzung des Treibhausgases CO2 genutzt werden kann, ist in den USA wohl endgültig geplatzt. Nachdem in den vergangenen Jahren viele Versuchsanlagen technische und wirtschaftliche Probleme gemeldet haben, hat das US-Forschungsinstitut IEEFA (Institute for Energy Economics and Financial Analysis) nun eine vernichtende Bilanz gezogen.
Unternehmen müssen sich mit langfristigen Auswirkungen ihres Wirtschaftens auseinandersetzen
Klimawandel, Umweltkatastrophen und mangelnde Artenvielfalt werden unser Leben in Zukunft noch stärker negativ beeinflussen, als sie es bereits tun. Neben den Konsumenten müssen aber auch Unternehmen endlich nachhaltiger wirtschaften. Ein Appell von Kathleen Fritzsche in ihrer Kolumne „Kathleens digitale Welt“
„Sogar Patienten mit Lungenentzündung arbeiten noch tagelang weiter“
Zu viele Menschen schleppen sich krank zur Arbeit, sagt ein seit fast 30 Jahren praktizierender Hausarzt. Ein Gespräch über ehrliche Patienten und ängstliche Mütter auf ZEIT ONLINE…
Über Tiere als Opfer der Modeindustrie und den Etikettenschwindel mit Kunstpelz
In der Modewelt wird Pelz noch immer stark nachgefragt! Als Kragen an Jacken, als Fellbommel an Mützen und sogar als Kissenbezug. Vergessen wird hierbei oft das Leid hinter diesem vermeintlichen Modetrend. Nerze, Füchse und Marderhunde werden wegen ihres Fells gezüchtet und verbringen ihr kurzes Leben in engen Käfigen.
Oftmals kaufen Verbraucher unwissentlich Echtpelz, der durch fehlende oder falsche Kennzeichnung in Kaufhäusern landet. Häufig wird außerdem Hunde- und Katzenfell als Kunstfell deklariert (zum Beispiel mit „100 % Polyester“), obwohl Import und Handel von Hunde- und Katzenfell in Deutschland verboten sind. China ist dafür bekannt, Marderhunde, die zur Familie der Füchse und Wölfe zählen, sowie Katzen und Hunde aufgrund ihres Fells zu halten und zu töten. Recherchen verschiedener Tierrechtsorganisationen dokumentieren regelmäßig katastrophale Zustände in Chinas Hunde- und Katzenfellindustrie.
Das Ende ihres Lebens ist für sogenannte Pelztiere ebenfalls mit Qualen verbunden. Nerze werden meist mit Kohlendioxid (CO2) oder Kohlenmonoxid (CO) vergast und ersticken qualvoll. Füchse und Marderhunde hingegen sterben durch Elektroschocks. Hierfür wird ein Gerät mit 2 Elektroden sowohl in den Mund als auch in den Enddarm der Tiere eingeführt.
Es ist dringend geboten, den Unsinn mit dem Kauf von Pelzapplikationen an Kleidungsstücken – egal ob echter oder Kunstpelz – einfach ganz bleiben lassen und damit ein Zeichen zu setzen!
Glühbirnen, Energiesparlampen und LED richtig entsorgen
Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen und LED-Lampen gelten als Elektrogeräte und müssen wie diese getrennt entsorgt werden. Schließlich enthalten LED-Lampen oft Arsenverbindungen und Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren Quecksilber. Daher gehören solche Altlampen nicht in die graue Restmülltonne oder zum Altglas. Damit enthaltene Schadstoffe umweltgerecht entsorgt und Wertstoffe recycelt werden können, müssen Altlampen bei Händlern oder den örtlichen Wertstoffhöfen abgeben werden.
Gericht stoppt Bau eines neuen RWE-Kohlekraftwerks
Quasi vor seiner Haustür plant RWE ein neues Kohlekraftwerk. Nun muss der Energiekonzern im Streit um die Braunkohleverfeuerung einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen erklärte am Donnerstag den von der Stadt Bergheim aufgestellten Bebauungsplan für ein modernes Braunkohlekraftwerk für unwirksam.
Anrufe ins EU-Ausland sollen 2019 billiger werden
Das EU-Parlament hat für ein neues Gesetzespaket gestimmt, wonach Kosten für Mobilfunkgespräche aus dem eigenen Land in einen anderen EU-Staat auf 19 Cent pro Minute gedeckelt werden. SMS sollen maximal sechs Cent kosten.
Das Gesetzespaket sieht auch vor, dass Handynutzer im Fall einer Katastrophe oder eines Terroranschlags gewarnt werden.
Stimmt nun noch der Europäische Rat zu, werden die Änderungen am 15. Mai 2019 wirksam.
USA legen immer mehr Kohlekraftwerke still
Es steht schlecht um die von US-Präsident Donald Trump gehätschelte Kohleindustrie. Viele ihrer veralteten Kraftwerke haben keine Chance gegen billiges Fracking-Gas und erneuerbare Energien. Die Zahl der Schließungen erreicht 2018 einen Rekord.
Diese Bälle sollen Gewässer vor Mikroplastik schützen
Über unsere Waschmaschine gelangen große Mengen an Mikrofasern in den Wasserkreislauf. Ein „Wäscheball“ soll das verhindern – indem er das Wasser ähnlich wie Korallen filtert.
Berlins Wassermangel wird immer dramatischer
2018 hat es in Berlin und Umgebung nur halb so viel geregnet wie sonst. Das Land muss mit Brandenburg und Sachsen darüber verhandeln, wie es an Wasser kommt.
„Die Situation ist angespannt“, sagt Derk Ehlert von der Berliner Umweltverwaltung: Ein Speicherbecken in der sächsischen Oberlausitz sei schon leer, und im brandenburgischen Spremberg nähere sich die letzte Talsperre vor Berlin der Grenze, von der an entweder die Schotten geschlossen oder der Spreewald mit einer von Eisenocker aus dem Braunkohleabbau verschmutzten Brühe erstickt werden müssten.
Steigende Pegel melden nur die Rückhaltebecken, in denen mit Sulfat belastetes Wasser aus den Braunkohlegruben zurückgehalten wird. „Diese Becken sind demnächst voll“, sagt Ehlert. Wenn sie überlaufen, ohne dass sauberes Flusswasser ihren Inhalt verdünnt, steigt der Sulfatgehalt der Spree weiter an. Das ist zunächst nur für Bauwerke problematisch, denen das Salz der Schwefelsäure zusetzt. Aber unvermeidlich steigt dann auch die Konzentration im Großen Müggelsee, um dessen Ufer das Wasserwerk Friedrichshagen Trinkwasser für mehrere hunderttausend Berliner gewinnt.
Der erste Solar-Radweg Deutschlands wird eröffnet
In Erftstadt bei Köln können Fahrradfahrer bald auf dem deutschlandweit ersten und einzigen Solarradweg fahren. Der Weg besteht aus stabilen Solarpanels, die aus Sonnenlicht Strom erzeugen. Sehen so die Straßen der Zukunft aus?
33.000 Europäer sterben jährlich an multiresistenten Keimen
Neue Zahlen zeigen, wie unwirksam Antibiotika bereits sind. Es braucht dringend neue Mittel und bessere Krankenhaushygiene. Sonst droht eine Ära der unbesiegbaren Keime.
Die Sintflut kommt
Über den Klimawandel reden wir noch immer, als sei er ferne Fiktion. Dabei ist längst ein Klimakrieg im Gange. Des Schadens können wir uns sicher sein – die Maßnahmen, ihn zu begrenzen, treffen wir nicht. Er wird um CO2 geführt, aber auch um Wahrheit und Schuld.
Schnell wie ein Notebook – und auch so teuer
„Das neue iPad Pro konkurriert mit Notebooks. Wir haben das Profi-Tablet in der 12,9-Zoll-Version getestet. Es ist rasant – aber wer vom Vorgänger aus aufrüsten will, wird sich womöglich ärgern.“
Der Schmerz zählt nicht
Warum dürfen weiterhin Ferkel ohne Betäubung kastriert werden? Weil die Menschen immer noch glauben, sie dürften Tiere bis zum Äußersten benutzen.
Vor fünf Jahren entschied die große Koalition, dass das betäubungslose, sprich für das Ferkel sehr schmerzhafte Kastrieren ein Ende haben müsse. Weil jedoch Eber schwer zu vermarkten sind (das Fleisch einiger Eber riecht auch nach Eber), genehmigte die Regierung den „Ferkelerzeugern“ eine fünfjährige Übergangsfrist.
Die „Ferkelerzeuger“ und ihre im Deutschen Bauernverband organisierten Vertreter taten in diesen vergangenen fünf Jahren vieles, nur nicht tierschutzrechtlich unbedenkliche Alternativen entwickeln. Des Weiteren nutzte der Bauernverband die Übergangsfrist dazu, tatsächlich schonende Möglichkeiten zu verunglimpfen, und brachte das Wort „Hormonfleisch“ in Umlauf. Damit ist die Immunokastration gemeint: Durch Impfung wird im Ferkel ein bestimmtes Hormon unterdrückt, sodass das Fleisch des Tieres keinen Ebergeruch entwickelt. Es ist also genau genommen das Gegenteil von Hormonfleisch.
Aber welche Rolle spielen solche Details, wenn die „Ferkelerzeuger“ sich während der fünf Jahre sowieso darauf verlassen konnten, dass irgendjemand in der dem Bauernverband eng verbundenen CDU die Übergangsfrist verlängern würde? Und so kam es.
Das Ergebnis: Die Ferkel dürfen weiter gequält werden. Die „Ferkelerzeuger“ haben der Politik versprochen, diesmal vielleicht wirklich die Übergangsfrist zur Umstellung ihrer Praxis zu nutzen.
Große Mitschuld an der ganzen Misere trifft aber natürlich auch alle Menschen, die (maßlos) Fleisch essen und an der Ladentheke möglichst billig an ihren Tierkadaver kommen möchten.
Dass derartige Grausamkeiten im Jahr 2018 möglich sind, ist ein Zeugnis dafür, wie weit das Tier „Mensch“ in Wirklichkeit entwickelt ist. Vielleicht bleibt ja dem einen oder anderen Homo sapiens der Schweinebraten am Sonntag im Halse stecken. Mahlzeit!
Geschlechtserkennung im Ei soll Kükenschreddern verhindern
Millionen männliche Küken werden in Brütereien getötet, wo nur Legehennen gebraucht werden. Eine neue Technologie soll dafür sorgen, dass sie gar nicht erst schlüpfen.
Tierschützer dagegen halten das Aussortieren männlicher Küken generell nicht für sinnvoll. „Das ist keine Lösung im Sinne einer verantwortungsvollen Tierzucht, denn Hennen müssen auch weiterhin Höchstleistung erbringen“, erklärte der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND).