Nach Recherchen des WDR wurden 2017 insgesamt 1,6 Millionen Tonnen Abfälle und Produktionsrückstände in nordrhein-westfälischen Kohlekraftwerken verbrannt. Größter Einzelposten ist Klärschlamm. In Nordrhein-Westfalen machen die Reste aus den kommunalen und industriellen Kläranlagen etwa die Hälfte der mitverbrannten Stoffe aus. Der Vorteil für die Kraftwerksbetreiber: Sie sparen die Ausgaben für den üblichen Brennstoff Kohle und die CO2-Zertifikate.
Kritikern ist die Verbrennung von Abfällen in Kohlekraftwerken seit langem ein Dorn im Auge. Der Kieler Umwelt-Toxikologe Hermann Kruse warnt gegenüber dem WDR vor erhöhten Schadstoff-Emissionen. Kohlekraftwerke seien eben keine Müllverbrennungsanlagen.